Bettina
Brückl, Heilpraktikerin
FUSSREFLEXZONENTHERAPIE
Die
Fußreflexzonentherapie ist eine ganzheitliche Heilmethode mit einer langen
Tradition. Ihre Wurzeln finden sich in Ägypten (Darstellungen wurden auf
Grabbeigaben aus der Zeit um 2500 v. Chr. gefunden) und in China, wo sie sich
wahrscheinlich vor ca. 5000 Jahren gleichzeitig mit der Akupunktur entwickelte,
vermutlich aber auch bei den Inkas. Die Indianer Nordamerikas praktizieren seit
Generationen die Reflexzonentherapie an den Füssen. Es gibt auch Hinweise
darauf, daß sie in Europa bereits im 14. Jahrhundert verbreitet war und später
auch vertieft wurde.
Der Amerikaner Dr. W. Fitzgerald 1872 -1942) dokumentierte und systematisierte
die Reflexzonentherapie der Indianern und entwickelte die sog. Zonentherapie.
Er teilte den Körper in 10 vertikale Abschnitte ein und stellte fest, daß die
Organe und Gewebe derselben Zone sich gegenseitig beeinflussen und ihre
Verbindungen therapeutisch nutzbar sind. Ferner finden sich die Körperteile
einer Längszone in der gleichen Zone an den Füßen verkleinert als Reflexzone
wieder.
Eunice Ingham (1879 - 1974) wandte Fitzgeralds Zonentherapie v.a. auf die Füße
an und entwickelte eine Behandlungstechnik, die sie einem breiten Publikum
vorstellte und lehrte. Sie wird als Begründerin der Reflexzonentherapie am Fuß
angesehen. In Deutschland wurde die Arbeit von Frau Ingham in den 60er Jahren
u.a. von Hanne Marquardt aufgegriffen , weiterentwickelt und somit auch hier
bekannt gemacht.
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Frau Ingham bei der Behandlung |
Die FRZ ist ein ganzheitliches Heilverfahren
und versucht daher den Menschen als Wesen mit Körper, Seele und Geist und nicht
die Krankheit isoliert und nur symptomorientiert zu behandeln. Der ganze Mensch
wird beachtet. Ziel: Zustand des GGW. Dabei wirkt die FRZ auf verschiedenen
Ebenen: der physiologischen, psychologischen und der spirituellen.
Ähnlich wie Ohren und Iris werden die Füße als Mikrosystem angesehen. D.h., der
gesamte menschliche Körper spiegelt sich verkleinert in den Füßen wider. Die
genaue Zuordnung der Organe und Gewebe des Körpers ergab sich aus der
Praxiserfahrung, wobei die Zoneneinteilung nach Fitzgerald und die
Meridianverläufe am Fuß wichtige Orientierungshilfen boten. Ein Fuß entspricht
einer Körperhälfte. Alle Körperteile kehren in ähnl. Anordnung am Fuß wieder:
so entsprechen Kopf und Hals den Zehen, Brustbereich dem Fußballen, Bauch dem
Fußgewölbe, Becken der Ferse, Genitale dem Knöchel, Wirbelsäule der Innenseite
des Fußes und Schulten und Arme der Außenseite des Fußes.
Die Stimulierung der Reflexzonen (und Meridiane im Fußbereich) mit Hilfe
bestimmter Fingerdrucktechniken hat zum Ziel, die Selbstheilungskräfte des
Körpers anzuregen, damit er in den Zustand des dynamischen Gleichgewichts
zurückzukehren kann. Dabei spielt die mit der Therapie am Fuß einsetzende tiefe
Entspannung eine wichtige Rolle. Wenn der Körper entspannt ist, ist Heilung
möglich. Es werden Nervenimpulse gesetzt., die die Nervenbahnen öffnen und
evtl. mit dem autonomen NS in Verbindung stehen. Die Durchblutung der Organe
und Gewebe wird verbessert. Die Ausschüttung von Endorphinen wird angeregt, was
zu einer Schmerzberuhigung führen kann. Ferner werden Blockaden der Meridiane
gelöst, so daß die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Das schafft neue
Energie und harmonisiert die Körperfunktion.
Nach Anamnese und Abklärung, ob Kontraindikationen (z.B. Entzündungen des
Venen- und Lymphsystems, infektiöse oder hochfieberhafte Erkrankungen)
vorliegen, wird ein Sichtbefund erstellt. Dann wird zur Diagnose der gesamte
Fuß auf belastete Zonen hin mit den Fingern .abgetastet. Als belastet gelten
Zonen, die bei Druck schmerzhaft sind, vegetative Reaktionen hervorrufen
,Rötung oder Verhärtungen und grießartige Ablagerungen aufweisen. Meist stimmen
diese Bereiche mit den Organen und Geweben überein, die dem Klienten Probleme
bereiten. Zusätzlich finden sich belastete Zonen, deren zugeordnete Organe
keine krankhaften Symptome zeigen, die jedoch in funktionellem Zusammenhang mit
den Symptomzonen stehen. In den folgenden Behandlungen werden all diese
belasteten Zonen durch stimulierendes Kreisen mit den Fingern oder durch
beruhigendes Halten, je nach Empfindlichkeit, behandelt. Der Einsatz einer
pflegenden, gleitenden Creme hat sich dabei bewährt. Immer wieder werden
Entspannungsgriffe je nach Bedarf mit eingebaut. Wichtig ist bei der Behandlung
den ganzen Fuß und damit den ganzen Menschen einzubeziehen und nicht nur
isolierte Symptome über die einzelnen, belasteten Zonen zu therapieren.
Wichtig und unterstützend für den Genesungsprozess ist auch, daß der Patient
die Verantwortung für seine Gesundheit übernimmt und seinen Willen zur Heilung
aktiviert.
Die Fußreflexzonenmassage eignet sich zur (unterstützenden) Behandlung
manifester Erkrankungen. Die Liste von Indikationen ist lang, so daß an dieser Stelle
nur beispielhaft einige wenige erwähnt werden können: Verdauungsbeschwerden,
Belastungen von Skelett und Muskulatur, akuter u. chron. Schnupfen und
Nebenhöhlenentzündugen, Lymphat. Belastungen (v.a. bei Kindern), Menstruationsbeschwerden,
Hormonelle Beschwerden, Kopfschmerzen, Lymphödemen, Allergien.
Bei schweren Erkrankungen wie z.B. Krebs, MS, Parkinson kann die FRZ begleitend
die Lebensqualität deutlich verbessern, indem sie Schmerzen lindert, Verspannungen
löst, die allgemeine Verfassung verbessert, Ausscheidungsorg. und Atmungsorg.
anregt , das Immunsystem stärkt und die Kontrolle über Darm und Blase
verbessert.
Sie eignet sich allerdings auch sehr gut zur Vorbeugung und Gesunderhaltung
nach einer überstandenen Erkrankung und zur Entspannung bei Streß und
seelischen Verstimmungen, besonders dann, wenn man das Gefühl hat, sich etwas
Gutes tun zu müssen.
Personen jedes Alters und Geschlechts können von der FRZ profitieren. Die Dauer
und Häufigkeit der Anwendung ist individuell sehr verschieden und kann zwischen
wenigen Minuten (z.B. bei Säuglingen und akuten Schmerzuständen) bis einer
Stunde pro Sitzung und Zwischen mehreren Sitzungen pro Woche und 2 Sitzungen
pro Monat variieren. Es hat sich bewährt, mehrere Behandlungen (6 -10) als
Serie zu Beginn 2 mal wöchentlich, später einmal wöchentlich von 30 - 60 Minuten
durchzuführen und diese Serien ein bis dreimal pro Jahr zur Gesunderhaltung
eventuell zu wiederholen. Grundsätzlich ist eine Behandlung mit FRZ so lange sinnvoll,
solange Reaktionen darauf auftreten.